Warum mit dem Hund im  Kindergarten arbeiten?

 

Viele Kinder wünschen sich den treuen Begleiter durch ihr Leben. Einige Kinder haben Kaninchen, Pferde oder andere Tiere. Genau so einen treuen Begleiter hatte ich damals an meiner Seite. Als Kind bekamen mein Bruder und ich einen Hund aus dem Tierheim. Ronny, ein golden Retriever-Spitz Mischling. Er war vom ersten Tag an mein kleiner Freund, mein „Seelenhund“. Ronny war immer mit dabei, egal ob im Urlaub oder wenn ich Freunde mit Hunden besuchen ging. Auch meine ersten Erfahrungen in der Hundeschule habe ich mit Ronny machen dürfen. Später waren wir auch im Hundesport aktiv. Dabei wich Ronny mir nie von der Seite und war der beste Beschützer den es gab. Ließ er sich von anderen kaum anfassen, so war es für mich kein Problem ihn bei Krankheiten zu behandeln. Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, wie die Bindung zu diesem Tier mich verändert hat. Sie hat mich gestärkt und mir Selbstbewusstsein vermittelt. Diese Erfahrung möchte ich an andere Kinder weiter geben und ihnen die Möglichkeit geben ihr Selbstbewusstsein in unseren Projekten zu stärken. Auch habe ich im Laufe der Zeit erfahren müssen, dass sich der Umgang mit Tieren immer weiter verändert. Schon einige Male war ich in der Situation, dass Kinder zu mir kamen, die fast schon panische Angst vor Hunden hatten. Mütter berichteten mir, dass sie mit ihren Kindern die Straßenseite wechseln wenn sie einen Hund sehen, oder aber auch das andere Extrem, Kinder werden ermutigt zu fremden Hunden zu gehen und sie zu streicheln. Der Umgang mit anderen Tieren ist ein anderer geworden. Auch hört man in den Medien immer wieder davon, dass Kinder von Hunden gebissen wurden. Selten ist da der Hund der schuldige. Oft ist es auch gerade der ungeübte oder einfach falsche Umgang mit den Vierbeinern. Manchmal wissen die Kinder nicht, dass Hunde es nicht schön finden wenn man ihren Kopf in den Arm nimmt und womöglich auch noch Küsschen verteilt! Ängstliche oder Dominate Hunde können dieses oft als Angriff auswerten, was manchmal zu einem Gegenangriff führt. Es ist mir wichtig, Kinder und auch Eltern in diesem Bereich zu sensibilisieren. Der Hund kann nichts dafür wenn er bedrängt wird und nur noch den Biss als Ausweg weiß. Dieses entspricht nun mal seiner Natur. Wir sind diejenigen, die handlungsbewusst Denken können, nicht die Hunde - diese reagieren.

Der höchste Stellenwert hat jedoch die Förderung der Klienten, in ihren persönlich schwächeren Bereichen. Mit der tiergestützten Intervention ist es mir möglich Förderschwerpunkte noch mal anders aufzugreifen. Manchmal reicht schon die Anwesenheit des Hundes als Mittel zur Förderung. Der Hund kann als Kommunikationsgrund dienen. Oft ist ein Tier in der Lage, die Klienten aus ihrer Welt zu holen. Der Einsatzbereich ist unglaublich umfangreich. So kann das Tier, das den Klienten zum streicheln auffordert wie schon erwähnt, als Kommunikationsgrund dienen (Demenzerkrankte „Früher im Krieg hatte ich auch einen Hund, aber da war alles ganz anders“) oder der Hund unterstützt Klienten bei der Förderung der Motorik (Spaziergänge, oder Arbeiten welche die Feinmotorik fördern). Ganz "nebenbei" wird das Selbstbewusstsein  stark gefördert, durch den Umgang mit den Tieren. Außerdem wird beim  aktiven Umgang mit Hunden, laut Studien, die Endorphin- Ausschüttung angeregt.